Landesleistungs-&
Talentestützpunkt
Schon vor dem Finale sind bei Mary-Li Herrmann und Sophia Jäckel ein
paar Freudentränen über die Wangen gekullert. Ihre Trainerin Helen Ebert
war ebenfalls gerührt. Denn mit dem Einzug in die Endrunde der
deutschen Meisterschaft hatten die Sportakrobatinnen des SAV Grünhain-
Schwarzenberg ehrlicherweise nicht gerechnet. Gesamtrang 15 lautete
vorab ihr Ziel. „Immerhin treffen die besten Damenpaare der Republik
aufeinander“, so Ebert. Doch Mainz sollte sich für das Damenpaar als gutes
Pflaster erweisen.
Ins Turnier starteten Mary-Li Herrmann und Sophia Jäckel mit ihrer
Balanceübung. Sie belegten mit 23,7 Punkten Platz 13. Am späten
Nachmittag folgte die Tempoübung – Rang 12 (22,75 Zähler). Völlig
unverhofft kam die Nachricht am Abend: Mit Platz 10 in der Addition beider
Übungen zogen die Erzgebirgerinnen ins Finale ein und gehörten zu
diesem Zeitpunkt schon zu den 12 besten der insgesamt 35 angetretenen
Damenpaare. Ein positiver Schock, den alle erst mal verdauen mussten.
Am Sonntag war dann noch einmal volle Konzentration gefordert. Die
Mädels wirkten beim Frühstücken, Frisieren und Schminken noch locker
und standen pünktlich auf der Matte. Aber wegen eines technischen
Defekts verzögerte sich der Wettkampfbeginn um eine Stunde. Die
Wartezeit trieb das Lampenfieber beim SAV-Duo in die Höhe. Letztlich
klappte während der Kür ein Handstand-Element nicht wie gewünscht, was
viele Punkte kostete. Doch auch Rang 12 (65,15) ist angesichts der
Konkurrenz aller Ehren wert, betont Ebert. Jetzt ist beim SAV
Sommerpause, ehe es im September mit neuem Ehrgeiz, neuer Energie
und neuen Elementen in die Winterhalbserie geht.